Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet es, wenn meine Antikörperkonzentration nach einer Impfung tiefer ist als die, anderer Personen in meinem Umfeld?
Antikörperkonzentrationen bei Geimpften können sehr stark variieren. Selbst bei einer niedrigen Antikörperkonzentration kann der Schutz aber ausreichen, denn Antikörper sind nur ein Teil der Immunantwort des Körpers. Es werden z.B. auch sogenannte Gedächtnis-Zellen gebildet, die lange nach einer Infektion oder Impfung - wenn nur noch sehr wenige Antikörper vorhanden sind – eine relativ schnelle Immunantwort auslösen, sollte der Körper wieder in Kontakt mit dem Erreger kommen.
Ich bin 2-fach geimpft und habe bei beiden Impfungen nichts gemerkt. Jetzt bin ich verunsichert, ob ich überhaupt Antikörper habe.
Nebenwirkungen wie Fieber, Gelenkschmerzen und/oder Kopfschmerzen sind zwar Ausdruck einer Aktivierung des Immunsystems, aber sie sind nicht nötig, um einen Schutz vor COVID aufzubauen. Wissenschaftliche Studien bestätigen, dass etwa 20-30% der Geimpften Nebenwirkungen haben, aber der Schutz der Impfung >90% bei allen Geimpften beträgt.
Ist es nötig, dass ich mich als jüngere Person impfen lasse oder reicht der Schutz meines Immunsystems aus?
Auch jüngere Personen können schwere Verläufe haben und können v.a. durch das sogenannte Long-COVID geplagt werden. Dabei hat man über Monate Beschwerden wie Müdigkeit, Atemnot, Schwindel und/oder Konzentrationsstörungen. Die Impfung reduziert dieses Risiko. Gleichzeitig hilft die Impfung Risikopersonen vor einer möglichen Infektion zu schützen. Es macht also doppelt Sinn sich zu impfen – für die eigene Gesundheit und für die, der Mitmenschen.
Nach 2-facher Impfung mit Moderna gelte ich seit dem 10. Juni offiziell als geschützt. Angenommen ich würde mich trotzdem infizieren, wie würde sich das bemerkbar machen?
Auch nach zwei Impfungen kann man sich noch anstecken. Dies geschieht jedoch viel seltener und die Beschwerden sind in der Regel milder und kürzer. Schwere Verläufe sind bei Geimpften selten. Symptome einer milden Infektion können einer Erkältung (z.B. Halsschmerzen, Husten, Kopfschmerzen, Fieber etc.) ähnlich sein, oder können auch komplett unbemerkt (asymptomatisch) verlaufen.
Antikörpertests helfen zu überprüfen, ob man bereits mit dem Coronavirus infiziert war. Nach einer Impfung werden aber auch Antikörper gegen das Virus gebildet. Was sagt so ein Antikörpertest also aus?
Die meisten Corona-Impfstoffe führen dazu, dass das Immunsystem Antikörper gegen das Spike-Protein, das auf der Oberfläche des Coronavirus sitzt, produziert. Bei einer Infektion mit dem Virus werden neben den Antikörpern gegen dieses Spike-Protein, auch Antikörper gegen andere Strukturen des Virus produziert. Ein Test auf Antikörper gegen das Spike-Protein (COVI-GAPP Test 1) kann also nicht unterscheiden, ob die getestete Person geimpft ist oder zu einem früheren Zeitpunkt schon mit dem Coronavirus infiziert war. Daher wird zusätzlich noch auf weitere Antikörper getestet, zum Beispiel gegen das Nukleokapsid (COVI-GAPP Test 2). Sind zusätzlich Antikörper gegen das Nukleokapsid vorhanden, gab es eine Infektion mit dem Wildvirus. Sind keine Antikörper gegen das Nukleokapsid vorhanden, sind die Antikörper gegen das Spike-Protein als Reaktion auf die Impfung produziert worden und sind somit ein Hinweis auf eine erfolgreiche Impfung.
Ich hatte im April 2021 Corona. Mein Körper hat darauf bestimmt Antikörper gebildet und nun frage ich mich a) wie lange mich die Antikörper vor einer erneuten Infektion schützen, und b) ob eine Impfung überhaupt Sinn macht?
Es gibt sehr viele offene Fragen rund um die Schutzmöglichkeiten vor dem Coronavirus SARS-CoV-2, für die es aufgrund der Neuartigkeit des Erregers noch keine hinreichend wissenschaftlich gesicherten Daten bzw. Studien gibt. Daher kann derzeit keine definitive Aussage gemacht werden wie lange die Antikörper eine schützende Wirkung haben können. Eine Impfung ist auch bei einer vorhergehenden Infektion sinnvoll und wird empfohlen., Der Zeitpunkt und mit welchem Impfschema geimpft werden soll, ist von dem Nachweis und Datum der Infektion abhängig und sollte mit dem Hausarzt / der Hausärztin vorgängig besprochen werden.
Ist es sinnvoll zur COVID-Impfung auch eine Grippeimpfung zu machen?
Die Grippeimpfung kann problemlos verabreicht werden und sollte speziell bei Risikopersonen angewendet werden. Wenn die Leute weniger Masken tragen, nimmt das Risiko einer Grippeerkrankung wieder zu. Ob und wann eine Auffrischimpfung für COVID nötig ist, ist noch nicht klar. Die beiden Impfungen (Grippe und COVID) können zusammen, oder kurz nacheinander verabreicht werden.
Weitere Informationen rund um das Corona-Virus finden Sie hier:
Wie kam es zur Idee, dass ein sensorisches Armband wie das Ava-Armband bei der Früherkennung von Covid-19 eine Rolle spielen könnte?
Das sensorische Armband von Ava ist ein bereits zugelassenes Medizinalprodukt, das im Schlaf die Hauttemperatur sowie die Puls- und Atemfrequenz überwacht und zudem die Durchblutung und die Herzfrequenzvariabilität beobachtet.
Diese physiologischen Vitalzeichen sind auch für die Früherkennung einer Covid-19-Erkrankung wesentlich, wie Studien zu Covid-19 (u.a. WHO/China) zeigen. Durch die Erfassung dieser Vitalzeichen lässt sich möglicherweise ein neuer Algorithmus für das sensorische Armband entwickeln, der Covid-19 in einem frühen Stadium zu erkennen vermag, auch wenn noch keine typischen Krankheitssymptome vorhanden sind.
Liechtenstein ist nicht als medizinwissenschaftliches Zentrum bekannt, sondern als Finanzplatz mit Crypto-Ambitionen. Warum wurde Liechtenstein für die Studie gewählt?
Wir sind in Liechtenstein glücklicherweise in der Lage, ein bestehendes Studien-Setting mit Probanden, die mit solchen Studien bereits Erfahrung haben, zu nutzen. Dadurch kann die Covid-19-Studie sofort gestartet werden, was in der gegenwärtigen Lage wichtig ist, um gegebenenfalls auch rasch ein Mittel zur Früherkennung einer Infektion verfügbar zu haben. Die wissenschaftliche Qualität der GAPP-Studie ist durch ihre Träger, das führende schweizerisch-liechtensteinischen Labormedizinische Zentrum Dr. Risch und die Erfahrungen aus der ersten GAPP-Studie gewährleistet. Der Kantonale Ethikkommission Zürich hat die Konzeption und Durchführung der Covid-19-GAPP Studie bewilligt.
Die Ergebnisse aus der Liechtenstein COVI-GAPP-Studie werden aber auch für andere Länder relevant sein und darum allen Interessierten zur Verfügung gestellt.
Aktuell flacht die Zahl der Ansteckungen ab. Macht die Studie da überhaupt noch Sinn?
Die Zahl der Ansteckungen war in Liechtenstein bisher tatsächlich und glücklicherweise relativ klein. Das heisst aber auch, dass wir keine Herdenimmunität haben und auf Frühwarnsysteme angewiesen sind.
Wer hat über den Beitrag des Landes entschieden?
Der Beitrag des Landes wurde mit einem Regierungsbeschluss gesprochen.
Wieviel wird so ein sensorisches Armband eines Tages kosten?
Es ist zu früh, um darauf eine Antwort geben zu können, da die Kosten zur Entwicklung des Armbandes noch nicht bekannt sind.
Wann dürfte dieses Armband auf den Markt kommen?
Das hängt von den Ergebnissen der Studie und von den darauf aufbauenden Entwicklungsarbeiten sowie einer Reihe weiterer Faktoren (Zulassung, Distribution) ab. Heute kann darauf noch keine Antwort gegeben werden.
Kann sich jeder an der Studie beteiligen?
Es werden zunächst die Probandinnen und Probanden der bestehenden GAPP-Studie zur Mitwirkung an der COVI-GAPP-Studie eingeladen. Weil die Ergebnisse solcher Studien jedoch aussagekräftiger sind, je grösser die Teilnehmerzahl ist, beabsichtigt die Studienleitung, die Studie in einer zweiten Phase über die GAPP-Probandinnen und -Probanden hinaus für die gesamte Bevölkerung zu öffnen. Über die Ausweitung der Studie wird zum gegebenen Zeitpunkt informiert.
Wer gab den Anstoss?
Initiiert wurde die COVI-GAPP-Studie von Prof. Dr. med. Lorenz Risch, welcher mit seinem Bruder Dr. med. Martin Risch die führende schweizerisch-liechtensteinischen LMZ Dr. Risch Gruppe leitet und seinem Kollegen Prof. Dr. med. David Conen. Das erfolgreiche Schweizer Start-up Ava, welches das sensorische Armband entwickelt hat, war sofort bereit, die nötigen Armbänder für die COVI-GAPP-Studie zur Verfügung zu stellen. Ava verfügt auch über das technologische Wissen, um aufgrund der Studienergebnisse den neuen Algorithmus für das präzise Erfassen der Daten berechnen zu können, der zur Früherkennung einer Covid-19-Infektion nötig ist.
Wie lange muss die Studie mindestens laufen, um die gewünschten Erkenntnisse zu erhalten?
Die Laufzeit ist weniger wichtig als die Anzahl TeilnehmerInnen (je mehr TeilnehmerInnen desto bessere Ergebnisse). Mit rund 2000 Probanden startet die COVI-GAPP-Studie bereits mit einer tragfähigen Basis, um zu repräsentativen Ergebnissen zu kommen.
Wenn alles nach Plan läuft, erwarten wir Ergebnisse im vierten Quartal 2020. Sollte es zu einer 2. Infektions-Welle kommen, hoffen wir, dann mit unseren Früherkennungsgeräten im Markt zu sein.
Kommen die Erkenntnisse dann nicht reichlich spät?
Es wird noch auf lange Zeit hinaus nötig sein, Infektionen so rasch und so präzise als möglich zu erkennen. Nur so können die richtigen Prioritäten in Bezug auf die Behandlung der Betroffenen, den Schutz ihres Umfeldes und die Bereithaltung der entsprechenden Infrastrukturen und Personalressourcen gesetzt werden.
Wie viel kostet diese zusätzliche GAPP Studie? Und wer trägt welche Kosten?
Die Kosten der Studie belaufen sich auf etwas über 700’000 Franken. Den grössten Teil der Finanzierung übernehmen das Fürstenhaus und andere private Institutionen, auch die Regierung beteiligt sich mit 75'000 Franken.
Ava stellt sensorische Armbänder zum Selbstkostenpreis zur Verfügung und trägt mit ihrem know how und ihrer Expertise aktiv zum Forschungsprogramm bei, so zum Beispiel auch mit der Entwicklung des spezifischen Algorithmus für das Covid-19-Armband.
Sollte sich das Ava-Armband zur Früherkennung von Covid-19 bewähren, eröffnet sich ein enormes und globales Business-Potenzial. Wer genau profitiert alles von einem kommerziellen Erfolg?
Der Erfolg des Forschungsprojektes ist noch nicht gesichert, alle Investitionen von allen Beteiligten an diesem Projekt sind deshalb mit Risiken behaftet.
Für Überlegungen zu einer allfälligen Kommerzialisierung ist es heute noch zu früh. Jetzt geht es darum, die wissenschaftlichen Grundlagen zu erarbeiten, um zu einem allenfalls kommerzialisierbaren Produkt zu kommen.
Was, wenn das Projekt floppt?
Die wissenschaftliche Forschung lebt mit der Perspektive, dass man nicht genau weiss, was wirklich das Ergebnis sein wird.
Wir überprüfen die erwähnten Hypothesen und hoffen auf Erkenntnisse, die uns weiterbringen. Covid-19 erfordert jedoch aufgrund der bedrohlichen Situation jetzt dezidiertes Handeln. Das Risiko, zu scheitern, muss man akzeptieren, sonst ist Fortschritt nicht möglich.
Ist der Datenschutz für die Teilnehmenden gewährleistet? Wie?
Der Datenschutz ist selbstverständlich gemäss den gesetzlichen Vorgaben gewährleistet. Bei der Datenerhebung werden alle Daten verschlüsselt, das heisst, die persönlichen Bezugsdaten, durch die ein Teilnehmender identifiziert werden könnte, werden gelöscht und durch einen Schlüssel ersetzt.